Zürich testet digitale Plakate

Versuche am Bellevue und Escher-Wyss-Platz

Zusammen mit den zwei grossen Plakatfirmen APG und Clear Channel testet die Stadt Zürich, ob digitale Werbemittel wie grosse Bildschirme und sogenannte Leuchtdrehsäulen bei den Leuten ankommen.
Quelle: Neue Zürcher Zeitung, 8. August 2013
ak. Bis jetzt ist der Einsatz von digitalen Werbeformen auf öffentlichem Grund nicht erlaubt. Mit einem Pilotprojekt will Zürich nun aber abklären, ob diese künftig erlaubt werden sollen. Mit dem Versuch werden, wie die Stadt mitteilt, alle möglichen Aspekte untersucht: Ökologie, allfällige Lichtimmissionen oder der Energieverbrauch. Zusätzlich soll eine Umfrage bei Einheimischen und Pendlern klären, wie die neuen Werbemittel ankommen.

Kosten werden geteilt

Getestet werden zwei verschiedene Werbeformen. Ab 12. August stellen die zwei grossen Plakatfirmen je einen Werbescreen auf; die APG am Bellevue, Clear Channel beim Escher-Wyss-Platz. Diese Anlagen sind temporär bewilligt. Anfang 2014 folgt dann zusammen mit Clear Channel ein Testbetrieb mit Leuchtdrehsäulen für Plakate an gesamthaft fünf Standorten. Die Kosten für sämtliche Versuche werden von der Stadt und den Firmen geteilt.
Die Stadt beurteilt die neue Werbeform schon im Voraus als durchaus positiv. Zum einen werde man der hohen Nachfrage der Werbefirmen gerecht, zum andern könnten gleichzeitig andernorts städtebaulich unbefriedigende Plakatstellen abgebaut werden, weil die Screens ja mit einer grossen Zahl von Inhalten geladen werden könnten. Schliesslich verspricht sich die Stadt – trotz dem gezielten Abbau – gesamthaft höhere Einnahmen. Die Werbebranche ihrerseits kann über den Tag verteilte, zeitlich abgestufte Werbung schalten und sich gezielt an einzelne Konsumentengruppen wenden.

«Modernes Erscheinungsbild»

Die Plakatfirmen freuen sich entsprechend auf den Pilotversuch, wie Jürg Rötheli, der CEO von Clear Channel Schweiz, sagt. Digitale Werbeflächen trügen auch zum modernen Erscheinungsbild einer Stadt bei, womit sie bestens zu Zürich passten. Rötheli ist zuversichtlich, dass die Zürcher Bevölkerung positiv auf Screens und Leuchtsäulen reagieren wird. Wenn die Versuche wie gewünscht verlaufen, wird die Stadt die Standorte ausschreiben – wie sie das auch mit den übrigen öffentlichen Plakatstellen macht. Zuletzt hat sie die Pacht für 1800 Plakatstellen Ende letztes Jahr vergeben. Im Ganzen nimmt die Stadt durch die Pacht 2,6 Millionen Franken pro Jahr ein.
Quelle: Neue Zürcher Zeitung, 8. August 2013